Züchter haben es auch nicht leicht!

Eigentlich wollten wir ja nicht mehr Züchten. Aber nach dem wir mit unserem weißen Rüden auf den Ausstellungen alle Preise abgeräumt haben, war er auch sehr gefragt als Deckrüde. Die meisten Anfragen haben wir jedoch abgelehnt, denn wir wollten vor allem vernünftig und verantwortungsvoll in Sinne und zum Wohle der Rasse züchten.

Also haben wir uns dann entschlossen, selbst eine passende Hündin für unseren Rüden zu suchen. Aber so einfach ist das ja nicht, wenn Sie im Verein nach den Statuten und Vorgaben züchten wollen. Und dann auch noch rein weiße Kleinspitze : – )

Sie müssen einen Zwinger anmelden und sich einen Zwingernamen zulegen, der dann international durch den FCI geschützt wird. Auch muss dann der Zuchtwart des Vereins Ihren Zwinger bzw. Ihr Haus begutachten und Abnehmen, erst dann erhalten Sie die Zuchterlaubnis und Ihr Haus wird dann zu einer Zuchtstätte.

Dies alles verursacht auch wieder Kosten und Gebühren die der angehende Züchter selbst bezahlen darf. Die Hündin sowie der Rüde müssen natürlich zur Zucht zugelassen werden und auch einen Wesenstest positiv absolvieren. Auch ist es zwingend notwendig, das Tier auf einer offiziellen Ausstellung von einem Richter beurteilen zu lassen. Beim Tierarzt muss die Patella untersucht werden und auch die DNA des Tieres muss hinterlegt werden.

Diese Kosten für Ausstellungen, Anfahrt, Übernachtung, Spesen etc. zahlt selbstverständlich der Züchter. Die Rechnung vom Tierarzt für die Untersuchung und das Röntgen, sowie für die DNA natürlich auch.

Für die Erlaubnis bzw. die Zuchtzulassung erhebt der Verein auch eine Gebühr. Aber auch als Züchter müssen Sie Ihre Eignung nachweisen, bzw. durch Seminare und Fortbildungen informiert bleiben. Die Kosten für Anfahrt, Seminar und eventuelle Übernachtungen trägt der Züchter selbstverständlich auch wieder alleine.

Wenn Sie nun alle Hürden überwunden haben und ein zur Zucht zugelassenes Tier Ihr Eigenen nennen, müssen Sie den passenden Partner aussuchen. Und dann ist es besonders wichtig, den richtigen Zeitpunkt herauszufinden.  Am sichersten ist eine Blutuntersuchung bei der Hündin. Diese ist zwar sehr kostspielig, da dies mehrmals getestet werden muss um den heißesten Tag herauszufinden! Dann an diesem Tag zum Rüden fahren und hoffen, dass sich die Hündin auch decken lässt. Die Deckgebühr und die Spesen sowie die Progesteron-Untersuchung beim Tierarzt bezahlt natürlich auch wieder der Züchter selbst. Dann sollte die trächtige Hündin selbstverständlich auch noch beim Tierarzt vorgestellt und untersucht werden. Sinnvoll ist kurz vor der Geburt eine Röntgenaufnahme, um zu wissen wie viele Welpen denn tatsächlich drin sind. Diese Rechnung bezahlt der Züchter natürlich auch wieder selber.

Wenn nun die Welpen und die Mutter, Gesund und Munter sind, kann der Züchter erstmal entspannen. Die ersten 4 bis 6 Wochen übernimmt die Hündin alle anfallenden Arbeiten. Die Welpen müssen jedoch noch mehrfach entwurmt werden, der Tierarzt muss die Tiere noch impfen und Ihnen einen Chip einsetzten. Sie wissen bestimmt schon wer diese Kosten bezahlt, genau, natürlich der Züchter. Dann muss der Zuchtwart des Vereins noch zu Ihnen kommen und die Welpen abnehmen. Die Anfahrt sowie die Gebühren bezahlt der Züchter selbstverständlich aus der eigenen Tasche. Dann können Sie mit der Abnahme durch den Zuchtwart beim Verein die Ahnentafel/Stammbaum beantragen. Das Zuchtbuchamt des Vereins prüft dann alle Unterlagen und stellt dem Züchter/in wenn alles in Ordnung ist, die Ahnentafeln für die Welpen aus.

Selbstverständlich erhebt der Verein je Ahnentafel eine Gebühr, welche vom Züchter zu bezahlen ist.

Nun kommt jedoch das Schwierigste überhaupt, der Tag der Abgabe!

Wenn Sie nun diesen süßen kleinen Welpen der Ihnen die letzten 3 Monate ans Herz gewachsen ist abgeben. Meist jedoch mit mindestens einem weinenden Auge. Sie sehen, Züchter sein ist nicht so einfach und auch jeder Schritt verursacht Kosten, die der Züchter zu bezahlen hat.

Daher sind Welpen die Sie bei einem verantwortungsvollen Züchter der nach den Statuten seines Vereins züchtet und im VDH geführt wird, wesentlich teurer. Dafür haben Sie dann auch einen Welpen der Gesund und Munter ist und keinen psychischen Schaden durch eine zu frühe Trennung von der Mutter erlitten hat.

Auch bei den Welpen gilt, Qualität hat seinen Preis!

Kleinspitz Züchter
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